DMX (Digital Multiplex) ist ein Standardprotokoll, das zur Steuerung von Lichttechnik eingesetzt wird. Mithilfe von DMX kannst du unterschiedliche Lichter und Effekte gleichzeitig ansteuern, indem du ihnen Befehle über ein zentrales Steuerungssystem übermittelst. DMX findet insbesondere Anwendung in der Bühnenbeleuchtung, bei Konzerten, Theateraufführungen und in Diskotheken.

Voraussetzung für die Steuerung über DMX ist, dass die Lichter und Effekte, die du steuern möchtest auch einen DMX Eingang bzw. Ausgang haben. Hier gibt es einmal den 3-poligen und den 5-poligen DMX Anschluss. Ganz rudimentär: Von deinem Steuergerät gehst du mit einem DMX Kabel vom DMX-OUT in den DMX-IN deines ersten Lichtes. Um dir das Programmieren von DMX anschaulich zu erklären, werden wir die wichtigsten Begriffe und Konzepte Schritt für Schritt durchgehen.

Grundprinzip von DMX

Stell dir DMX wie eine Fernbedienung vor, die viele Kanäle zur Steuerung bietet. Jeder Kanal kann einem bestimmten Licht oder Effekt (z.B. Nebelmaschine, Laser) zugeordnet werden. Über diese Kanäle hast du die Möglichkeit, Eigenschaften wie Helligkeit, Farbe oder Bewegung zu steuern.

1. Das DMX-Universum

Ein Universum im DMX-System ist wie ein Container für DMX-Signale. Jedes Universum besteht aus 512 DMX-Kanälen. Das bedeutet, dass du in einem DMX-Universum bis zu 512 verschiedene Parameter steuern kannst, wie z.B. die Helligkeit eines Lichts, die Farbe oder die Bewegung von Lichtern.

Wenn du viele Lichter oder Geräte hast, die du steuern möchtest, reicht ein Universum oft nicht aus. Dann kannst du mehrere Universen verwenden, aber in den meisten einfachen Setups bleibt es bei einem.

Beispiel:

  • Ein einfaches Scheinwerferlicht benötigt möglicherweise nur 3 Kanäle:
    • Kanal 1: Helligkeit
    • Kanal 2: Farbe
    • Kanal 3: Bewegung
    Wenn du 10 dieser Scheinwerfer hättest, würdest du 30 Kanäle brauchen.

2. Kanäle und Adressen

Jedes DMX-gesteuerte Gerät hat eine Adresse, die angibt, ab welchem DMX-Kanal es Signale empfängt. Nehmen wir an, du hast ein Licht mit 5 steuerbaren Parametern (z.B. Helligkeit, Farbe Rot, Farbe Grün, Farbe Blau, Bewegung). Dieses Licht könnte dann die Kanäle 1 bis 5 verwenden. Wenn du ein zweites Licht hinzufügst, könntest du es auf Kanal 6 bis 10 adressieren.

3. Cues

Ein Cue ist im DMX-Programmieren eine gespeicherte Lichtszene. Es ist wie eine Momentaufnahme der aktuellen Einstellungen aller Lichter. Wenn du eine Szene erstellst, in der bestimmte Lichter eine bestimmte Farbe haben, in bestimmten Winkeln ausgerichtet sind und eine bestimmte Helligkeit haben, kannst du diese als Cue speichern.

  • Beispiel: Cue 1 könnte eine Szene für den Anfang eines Konzerts sein, bei dem die Bühne in blauem Licht erscheint und die Lichter ruhig sind.
  • Cue 2 könnte eine dramatische Szene mit rotem Licht und bewegten Lichtern sein.

4. Chases

Ein Chase ist eine Abfolge von Cues, die nacheinander abgespielt werden. Du kannst dir einen Chase wie einen programmierten Ablauf von Lichtwechseln vorstellen. Wenn du also eine Lichtshow erstellen möchtest, in der die Lichter beispielsweise zwischen verschiedenen Farben wechseln, kannst du eine Reihe von Cues erstellen und diese in einem Chase kombinieren.

  • Beispiel: Du könntest einen Chase programmieren, bei dem die Lichter in einem schnellen Rhythmus von blau zu rot und dann zu grün wechseln.

5. Fades

Ein Fade beschreibt, wie sanft ein Übergang zwischen zwei Cues verläuft. Anstatt dass das Licht einfach sofort von einer Farbe oder Helligkeit zur nächsten springt, kannst du einen Fade einstellen, der das Licht langsam von einer Einstellung in die andere übergehen lässt.

  • Beispiel: Ein Fade könnte das Licht allmählich von blau zu rot wechseln lassen, anstatt dass der Wechsel abrupt erfolgt.

6. Timing

Beim Programmieren von DMX spielt Timing eine große Rolle. Du kannst festlegen, wie lange ein Cue aktiv ist, wann der nächste Cue aktiviert wird und wie schnell sich ein Chase abspielt. Das Timing erlaubt es dir, die Lichtshow perfekt auf Musik oder die Aktionen auf der Bühne abzustimmen.

  • Beispiel: Du programmierst, dass der erste Cue 10 Sekunden lang bleibt, bevor der nächste Cue mit einem 5-Sekunden-Fade aktiviert wird.

Zusammenfassung eines einfachen Beispiels:

Stell dir vor, du bist Lichttechniker bei einem kleinen Konzert. Du hast 6 bunte LED-Scheinwerfer, die die Bühne beleuchten.

  1. Einrichten der Lichter: Du schließt alle 6 Scheinwerfer an dein DMX-Pult oder eine Software an und gibst jedem Scheinwerfer eine Adresse (z.B. Scheinwerfer 1 nutzt Kanäle 1-4, Scheinwerfer 2 nutzt Kanäle 5-8 usw.).
  2. Erstellen von Cues:
    • Cue 1: Alle Lichter in Blau.
    • Cue 2: Alle Lichter in Rot.
    • Cue 3: Abwechselnd blaue und rote Lichter.
  3. Chase programmieren: Du erstellst einen Chase, bei dem die Lichter zwischen Cue 1 und Cue 2 hin- und herschalten, um einen blinkenden Effekt zu erzeugen.
  4. Fades hinzufügen: Du programmierst einen sanften Fade von Cue 1 zu Cue 2, sodass die Lichter nicht abrupt, sondern fließend ihre Farbe wechseln.

Das Endergebnis wäre eine Lichtshow, bei der die Lichter sanft zwischen Blau und Rot wechseln und ein stimmungsvolles Ambiente schaffen.

Wie läuft die DMX Programmierung ab?

Hier gibt es mehrere Möglichkeiten der Programmierung. Du kannst dies über eine DMX-Steuerpult (z.B. Eurolite DMX LED Color Chief Controller *) realisieren. Ein solches Steuerpult eignet sich gut für LED Lichtleisten und hat bereits einige Eurolite Produkte vorinstalliert und kann diese als Preset direkt laden und ansteuern. Diesen DMX-Controller vebindest du mit dem Strom und einem zusätzlichen DMX Kabel (meinstens 3 PIN) zu deinen Lichteffekten. Vom Steuerpult gehst du in den DMX-OUT und gehst in den DMX-IN deines Lichteffektes. Am Lichteffekt selbst wählst du den entsprechenden Kanal (001-512) und stellst die Steuerung auf DMX. Viele Lichteffekte besitzen verschiedene Modi (z.B. Automatikprogramme oder Sound-Steuerung). Wir benötigen jedoch hier die DMX Steuerung (oft auch Manual Mode).

Im Menü selbst muss dann noch die Kanal (Channel) Anzahl eingestellt werden. Die jeweiligen Lichteffekte können unterschiedliche Kanäle besitzen, in denen sie betrieben werden können. Hier nimmst du dir am besten kurz das Handbuch deines Lichteffektes oder Scheinwerfers zur Hand.

Beispiel: 4-Channel (4-Kanal)

  • Erster Kanal: Rot (Helligkeit der roten LED von 000-255 = 0 bis 100% Helligkeit)
  • Zweiter Kanal: Grün(Helligkeit der grünen LED von 000-255 = 0 bis 100% Helligkeit)
  • Dritter Kanal: Blau (Helligkeit der blauen LED von 000-255 = 0 bis 100% Helligkeit)
  • Vierter Kanal: Bernstein Dimmer (Helligkeit der bernstein LED Helligkeit von 000-255 = 0 bis 100% Helligkeit)

Angenommen du hast z.B. an deiner Lampe die DMX Adresse 5 eingestellt, würde der erste Kanal entsprechend die fünf sein, der zweite Kanal die sechs usw.. Den nächsten Scheinwerfer würdest du dann mit der Adresse 9 belegen, der dann auch wieder 4 Kanale benutzen würde.

Das bedeutet wiederum, wenn du jetzt den 1. Fader an deinem DMX Controller nach oben schiebst. Leuchtet die Lampe rot. Hier solltest du aufpassen, dass sich die DMX Kanäle nicht überlagern!

Fazit:

DMX-Programmierung kann zu Beginn kompliziert wirken, aber im Grunde steuerst du Lichter und Effekte, indem du sie über Kanäle verbindest und dann Szenen (Cues) erstellst, die du zu Chases kombinierst. Mit etwas Übung kannst du beeindruckende Lichtshows programmieren, die perfekt auf Musik und Szenen abgestimmt sind!

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